Einkaufstipps

Wer sich an unsere fünf Tipps hält, ist auf gutem Weg zum umweltgerechten und sozialen Einkauf:

1. Verwende, was du gekauft hast.

2. Ernähre dich vorwiegend pflanzlich.

3. Kaufe saisonal, regional und vielfältig ein.

4. Wähle Produkte mit Nachhaltigkeitslabel.

5. Setze dich bewusst mit dem Thema Essen auseinander.

 

1. Verwende, was du gekauft hast

2‘800‘000 Tonnen Lebensmittel retten? Das könnte die Schweizer Bevölkerung schaffen, wenn sie den gesamten Food Waste eines Jahres vermeiden würde. Auch Sie können in Ihrem Haushalt direkt Einfluss nehmen – und dabei um die 600 Franken pro Jahr einsparen. (Infografiken zu Food Waste).

Die einfachste Massnahme ist: Kaufen Sie nur so viel ein, wie Sie benötigen und werfen Sie zuvor einen Blick in Ihren Kühlschrank. Planen Sie zudem regelmässig eine Mahlzeit zum Reste-Essen ein oder frieren Sie übrig gebliebene Portionen ein. Wenn Sie Food Waste entgegenwirken wollen, können Sie Produkte vom Unternehmen wie „Foodoo“ kaufen. Deren Team verarbeitet Gemüse mit „Schönheitsfehlern“ zu schmackhaften Produkten wie Bouillon oder veganer Mayonnaise und ist eines der Leuchtturm-Projekte von Biovision.

2. Ernähre dich vorwiegend pflanzlich

Möchtest du frischen Schwung in deine Küche bringen? Pflanzliche Ernährung bietet sich für kreative Rezepte an und sorgt für Abwechslung. Statt den Regenwald für Plantagen von Futtersoja für Schweizer Rinder abzuholzen, können wir Soja auch direkt verzehren etwa in Form von Tofu. Tofu wird aus europäischem oder gar schweizerischem Soja hergestellt. Vergleicht man zum Beispiel den CO2-Ausstoss eines Kilogramm Schweizer Rindfleisches [=48 kg CO2äq] mit 1kg Tofu aus europäischem Soja [=2.1 kg CO2äq], so verursacht der Tofu 95% weniger Treibhausgase. Auch im Vergleich mit Milchprodukten schneiden pflanzliche Produkte deutlich besser ab. Unser Tipp ist daher, vorwiegend pflanzlich zu essen. Wer nicht auf Fleisch verzichten will, sollte im Interesse der Nachhaltigkeit (regionales) Biofleisch aus Weidehaltung wählen.

Gemäss WWF sind 85% der kommerziell genutzten Fischbestände überfischt oder stehen kurz davor. Mit nicht nachhaltigen Fangmethoden (z.B. Schleppnetze) werden wertvolle Lebensräume zerstört, was die bedrohten Bestände zusätzlich unter Druck setzt. Zuchtfische sind meist keine nachhaltige Alternative, weil diese mit Fischmehl gefüttert werden, für welches wiederum riesige Mengen von Wildfischen gefangen und verarbeitet werden müssen. Nachhaltige Varianten sind Fische aus Schweizer Gewässern, MSC-Wildfang oder Bio-Zuchtfisch (kein Einsatz von Antibiotika und Hormonen, artgerechte Tierhaltung, nachhaltiges Futter) Eine Übersicht über einzelne Fischarten geben die Fischführer von WWF oder Greenpeace.

3. Kaufe saisonal, regional und vielfältig ein

Je bunter unser Menüteller, desto gesünder essen wir. Mache nächsten Samstag einen Spaziergang zum Wochenmarkt oder zu einem Hofladen in deiner Umgebung. Du wirst staunen, was für buntes, saisonales Gemüse es da gibt. Im Winter ist die regionale Auswahl kleiner als im Sommer, dafür enthält Wintergemüse gesundheitsfördernde Bitterstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Ein Einkauf beim Landwirt um die Ecke stärkt zudem die lokale Wirtschaft. Damit du aber auch im Supermarkt stets weisst, was Saison hat, gibt es den Saisonkalender von Biovision. 

Gemüse oder Früchte, die ausserhalb der Saison verkauft werden, müssen über weite Strecken transportiert werden oder stammen aus beheizten Gewächshäusern. Sie verursachen deshalb deutlich höhere Umweltbelastungen als saisonale und regionale Produkte: Beim Kauf von 1kg Spargeln, die von Mexiko eingeflogen werden, sind gleich 5 Liter Erdöl inbegriffen. Spargeln aus der Schweiz kommen mit 0.3l/kg aus (Quelle WWF).

Importierte Produkte stammen oft aus südlichen und niederschlagsarmen Gebieten, wo nicht zuletzt wegen der intensiven Bewässerung Wassermangel herrscht (z.B. Almeria in Spanien). Hilfe bei der Auswahl bieten Saisontabellen für Gemüse und Früchte (siehe Saisonkalender).

4. Wähle Produkte mit Nachhaltigkeitslabel

Mittlerweile gibt es sehr viele Label und die Anzahl nimmt immer weiter zu. In diesem Label-Dschungel die Übersicht zu behalten ist nicht immer einfach. Trotzdem geben sie dir gute Anhaltspunkte für deinen Einkauf: Produkte mit Label garantieren, dass das Produkt unter gewissen Richtlinien produziert wurde und daher einen Mehrwert bietet. «Mehr-Wert» dabei wörtlich zu nehmen. Es bedeutet zum Beispiel ein Plus für die Umwelt (z.B. Bio), artgerechte Tierhaltung (z.B. KAGfreiland) oder fairere Bedingungen für die Produzenten (z.B. Fairtrade).

Wichtig ist, dass die Einhaltung der Richtlinien von einer unabhängigen Kontrollstelle geprüft wird. Firmeneigene Label sind deshalb oft heikel. Orientieren kannst du dich zum Beispiel an den Bewertungen auf labelinfo.ch.

Konsum geht über Nahrungsmittel hinaus. Auch Kleidung, Smartphones oder Toilettenartikel konsumieren wir in hohem Masse. Achten Sie dort ebenfalls auf nachhaltige Labels. Bei Kleidern empfehlen wir beispielsweise die Label bioRe oder GOTS.

5. Setze dich bewusst mit dem Thema Essen auseinander

Unsere Tipps helfen dir, beim Einkaufen bewusste Entscheidungen zu treffen. Nimm dir auch beim Kochen Zeit und geniesse dein Essen bewusst. Damit bringst du den Nahrungsmitteln mehr Wertschätzung entgegen.

Inspiriere dich in Apps, auf Internetseiten oder in Kochbüchern von pflanzenbasierten Menürezepten. In unserem Online-Shop findest du zudem Nachhaltigkeitsbewertungen vieler Konsum-Produkte.

Unverarbeitete Produkte sind nicht nur gesünder, sondern meistens auch umweltschonender. Mit einem Gemüse-Abo bei einem Bio-Betrieb weisst du genau, woher deine Lebensmittel kommen. Damit erhältst du auch ein Gespür für die Saisonalität von Gemüse, Früchten und Obst.

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